Das Erwachen


gemeinsam mit Tom Kühne und Helena Kolb


Grau ist die Farbe des Berliner Winters. Das städtische Leben wird in die Gebäude hineingezogen. Mit den ersten Sonnenstrahlen wird die Stadt plötzlich von hellem Grün erleuchtet und der Lebensrhythmus breitet sich wieder entlang der Strassen aus.
Diese Augenblicke des Erwachens wollen wir feiern. Und sagen Sie nicht, das sei Kitsch.
Es ist an der Zeit ein neues Ritual des Stadterwachens zu erschaffen.




Traditionell werden Maibäume aus dem Wald in das Dorf geholt. In der Walpurgisnacht wird um den Baum, der die Fruchtbarkeit der Natur symbolisiert,  getanzt. In Anlehnung an bestehende traditionelle, religiöse und kulturelle Bräuche begehen wir zu Walpurgis, am 30.April 2011, eine Prozession.

Jeder Akt ist ein Umwertungsprozess urbaner Elemente. Durch die Verknüpfung unserer Attribute mit Verkehrszeichen, Strassenschildern, Ampeln und Bäume entstehen symbolisch ambitionierte Skulpturen. 6 Meter lange Stäbe werden in bunten Farben gewickelt, und geschultert. An den Stabenden sind Blumenampeln abgehängt. Gestaltend schreiten wir mit unseren Attributen durch den öffentlichen Raum.

An 5 Stationen werden unsere floralen Artefakte in Waage gebracht und befestigt.
Die zusammengefügten Skulpturen werden feierlich eingeweiht. Operngesänge laden die rituelle Prozessionshandlung auratisch auf. Durch den Moment des Gesangs gewinnt die Installation zunehmend an Bedeutung.
Vielleicht ist es ein kleines Theater des Absurden, von dem wir aber meinen, es in ritueller Tradition zum Stadterwachen alljährlich wieder feiern zu wollen.





 






Inés Aubert, Markus Blösl, Rubén Jódar gemeinsam mit Tom Kühne und Helena Kolb